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Es polterte, knarrte, quitschte, zischte, klopfte und surrte. DION, der seine heutigen Aufgaben erledigt hatte, schwebte gerade vergnügt durch den Himmel. Als er diesen Lärm hörte, flog er sofort in diese Richtung. Die Geräusche wurden immer lauter und lauer, so daß er genau wußte, er war auf den richtigen Weg. Während seines Fluges, sang er vergnügt vor sich hin, naschte an der einen oder anderen Wolke, die mal nach Vanille, Schokolade oder Erdbeeren schmeckte und genoß den einen oder anderen Sternenkeks, von denen er noch einige in seiner regenbogenfarbenen Keksdose hatte. Als er ankam, schubste er ein paar Wolken beiseite und sah ein funkelndes Tor, auf dem in glänzenden Buchstaben "Himmelsspielzimmer" stand. Freudig öffnete er das Tor und sah hinein. Unzählige Engelein saßen an weißen Tischchen, ganz vertieft in ihrer Arbeit. Sie bastelten Spielsachen für die Kinder auf der Erde. Es war ein Schlaraffenland an Farben: rot, grün, blau, gelb, rosa, türkis ... all diese Farben schmückten die Spielsachen, die in einer anderen Ecke des Raumes von ganz in rosa bekleideten Engelein ausprobiert wurden. Die anderen Engelein hatten alle tuffige Kleidchen in weiß, auf denen ganz viele klitzekleine Sternchen leuchteten. Der ganze Raum erstrahlte in einem rosa-weißem Licht. Dion war überwältigt von dem Anblick der Farben, dem Licht und der lieblichen Melodie, die die Engelein beim Basteln und Spielen gemeinsam sangen. Da schoß in ihm ein ganz starkes Glückgefühl empor, seine Wangen wurden rot vor Freude und er rief: "Weihnachten! Morgen ist Weihnachten! Deswegen sind sie alle so fleißig am Basteln, es muß ja alles fertig werden bis morgen." Plötzlich spürte er einen Lufthauch neben sich, der zart nach Rosen duftete. Er blickte auf und mußte seine Augen ein bißchen zukneifen: Ein wunderschöner, großer Engel, der von einem kristallweißem Licht umgeben war, lächelte ihn an. "Hallo!" sagte Dion etwas schüchtern, "Du bist aber ein besonders großer Engel, wer bist du denn?" "Ich bin der Erzengel Gabriel, kennst du mich nicht?" "ERZ ... engel Gabriel? Warte mal ..." Dion überlegte ein Weilchen und sagte dann strahlend: "Na klar! Du bist ein ganz wichtiger Engel, glaube ich. Du hast ... du hast ... irgendetwas wichtiges gemacht!" Gabriel lächelte und sagte: "Ja, das stimmt." "Ich weiß es!" rief Dion nun begeistert "... du hast das ERZ erfunden!" Gabriel mußte lachen "Aber nein, Dion, Erz, das sind Steine aus denen man Metalle gewinnt, damit habe ich nichts zu tun." "Nein? Aber was heißt dann Erz...engel?" "Schau mal Dion, Du bist ein Schutzengel ... und ich bin ein Erzengel." "Eben. Sagte ich doch. Ich habe etwas mit Schutz zu tun und du ... mit Erz." Gabriel schmunzelte und öffnete mit einem Mal die ganze Pracht seiner herrlichen Flügel, in denen es funkelte und glitzterte. Dion erschrak ein bißchen, so imposant war diese Gestalt, beruhigte sich aber wieder als er in das Gesicht blickte, das ihn voller Liebe betrachtete. "Nein Dion, ich habe nichts mit diesen Steinen zu tun. Paß mal auf ..." sagte Gabriel und legte einen seiner Flügel um Dion, der sich sofort wohlig und geborgen fühlte. "Diese Buchstaben "Erz.." bedeuten so etwas wie "Boß" oder "Chef" oder "Haupt" ... Du bist ein Engel und Engel bedeutet "Bote", also bist du ein Bote Gottes, richtig?" "Ja!" strahlte DION "... und du bist dann ein Chefbote oder ein Boßbote oder ein Hauptbote Gottes, ja?" "Ja! Genauso ist es, Dion. Und es gibt nicht nur mich als Erzengel, es gibt sieben Erzengel. Und wir alle haben unsere eigenen Aufgaben." Während Dion ganz angeschmiegt bei Gabriel stand, schlichen sich Baxum und Zenbo heran. Die beiden Engel-Freunde von Dion. Dion bemerkte sie und rief freudig aus: "Hey ihr beiden, schaut mal wer da ist, das ist der ERZ ..engel Gabriel!" Baxum und Zenbo schauten auf und verneigten sich leicht vor Gabriel. Dion guckte etwas verdutzt. "Wieso verneigt ihr euch?" "Na hör mal Dion.." flüsterte ihm Baxum zu "das ist GABRIEL!" "Ja, ja, ich weiß" kicherte Dion leise zurück "er ist ein Erzengel hat aber nichts mit Erz zu tun." Zenbo schob seine Augenbrauen etwas zusammen. "Also Dion!" sagte er leicht empört " das ist ... ein ERZENGEL!" "Ja, das weiß ich doch nun schon ..." "Ja, weißt du denn nicht, was das bedeutet?" "Weiß ich" sagte Dion nun schon etwas gelangweilt "Er ist ein Hauptbote" "...und ein Hauptbote, ist so etwas wie ein Chef." Dion sah zu Gabriel hinauf, der sich über die drei Engel etwas amüsierte, und konnte an Gabriel so gar nichts von einem Chef erkennen. "Ein Chef? Chef von wem? Wir haben doch nur EINEN Chef und das ist der liebe Gott, oder?" Nun mischte sich auch Gabriel ein: "Dion, du hast recht und ihr beiden habt auch recht. Aber das ist nicht so wichtig, ob ich ein Chef oder Boß bin. Wir alle haben unsere Aufgaben, helfen uns untereinander und sind somit alle Boten Gottes." "Seht ihr?", sagte Dion triumphierend "wir sind ALLE Boten Gottes." "Ja, Dion, du hast ja recht. Aber Gabriel ist trotzdem ein ganz besonderer Engel, er hat doch etwas ganz Wichtiges gemacht. Weißt du das denn nicht?" "Nicht so genau ...", sagte Dion verunsichert "nun will ich aber es aber endlich wissen!" Baxum versuchte, es ihm nun zu erklären.... © Gabriele-Diana Bode 2002
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